Eine kritische Sicht auf das deutsche Gesundheitswesen ("sicherlich nur ein Einzelfall")
Das Gesundheitswesen ist ein komplexes System, das ständig im Wandel ist. Doch trotz aller Fortschritte und Innovationen gibt es immer wieder Bereiche, in denen der Patient nicht im Mittelpunkt steht, sondern eher als Störfaktor (Patient stört den Ablauf) oder gar als Rädchen im Getriebe wahrgenommen wird. Ein aktueller Klinikaufenthalt hat mir dies eindrücklich vor Augen geführt.
Die mangelhafte Kommunikation zwischen Klinik und
niedergelassenen Ärzten
Es beginnt oft schon bei der Einweisung in die Klinik. Die Kommunikation zwischen dem niedergelassenen Arzt und der Klinik scheint in vielen Fällen nicht reibungslos zu funktionieren. Wichtige Informationen über den Patienten, seine Vorgeschichte und seine Bedürfnisse gehen verloren oder werden nicht weitergegeben. Der Patient fühlt sich im Stich gelassen und muss oft die gleichen Fragen mehrmals beantworten.
Stationsinterne Kommunikation: Ein stilles Post-Spiel
Aber nicht nur die Kommunikation zwischen Klinik und niedergelassenem Arzt ist problematisch. Auch innerhalb der Klinik scheint es oft an einer klaren und effizienten Kommunikation zu mangeln. Informationen über den Patienten, seine Wünsche und Bedürfnisse werden nicht oder nur unzureichend weitergegeben. Es entsteht ein Gefühl des "Durchgereichtwerdens", bei dem der Patient mehr als Nummer denn als Mensch wahrgenommen wird.
Essen in der Klinik: Ein Spiegelbild des Systems
Ein besonders eindrückliches Beispiel für die mangelnde Berücksichtigung von Patientenbedürfnissen ist die Verpflegung in vielen Kliniken. Selbst als Privatpatient mit Einzelzimmer stößt man hier oft an Grenzen. Essenwünsche können, laut Aussage des Pflegepersonals, nur mit mehreren Tagen Vorlauf berücksichtigt werden und auch dann nur im Rahmen der "Standard-Kost". Hier zeigt sich, wie starr und unflexibel das System in vielen Bereichen ist und wie wenig es auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Patienten eingeht.
Fazit: Patient stört den Ablauf - Ein dringender Handlungsbedarf
Es ist offensichtlich, dass im Gesundheitswesen dringender Handlungsbedarf besteht. Der Patient sollte immer im Mittelpunkt stehen und nicht als Störfaktor oder Rädchen im Getriebe wahrgenommen werden. Es bedarf einer besseren Kommunikation, sowohl zwischen Klinik und niedergelassenem Arzt als auch innerhalb der Klinik. Zudem müssen die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Patienten stärker berücksichtigt werden. Nur so kann eine optimale medizinische Versorgung und psychisches Gleichgewicht gewährleistet werden, bei der der Patient sich gut aufgehoben und verstanden fühlt.
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